Kleintierzuchtverein Mittelstadt
Dass die Kleintierzucht eine schöne und nützliche Freizeitbeschäftigung ist, dürfte wohl allgemein bekannt sein. Gerade dem schaffenden Menschen bietet sie durch den Umgang mit den lebenden Tieren einen idealen Ausgleich zum Berufsleben. Diese Gedanken dürften auch die Männer bewogen haben, die im Jahre 1932 den hiesigen Kleintierzuchtverein ins Leben riefen. Auf Initiative der Züchter Wilhelm Märkte, Jakob Hipp und des verstorbenen Albert Kugel kam damals die Gründungsversammlung im Gasthaus »Germania« zustande. Neben den Initiatoren zählten zu den Gründungsmitgliedern Eugen Schenk, August Schenk, Oskar Märkle, Alfred Oswald, Karl Müllerschön und die verstorbenen Züchter Eugen Röhm, Christian Siegle, Gottlieb Mayer und Albert Müllerschön. Zum ersten Vorsitzenden wurde Christian Siegle gewählt, der den Verein bis zum Jahre 1935 leitete. Sein Nachfolger wurde Robert Müllerschön, der im Jahre 1938 von Karl Knecht abgelöst wurde, welcher sein Amt bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges bekleidete.
Während des Krieges ruhte die Vereinstätigkeit, da die meisten Züchter eingezogen worden waren und eine planmäßige Zucht nicht möglich war. Kurz nach Kriegsende machten sich aber einige Unentwegte daran, den Verein zu neuem Leben zu erwecken. Nachdem der Verein im Oktober 1945 von der damaligen Militärregierung eine Lizenz erhielt, konnte die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen werden. Zum ersten Vorsitzenden wurde Otto Mast gewählt. Dessen Nachfolger Willi Etter leitete den Verein bis zum Jahre 195o. Nachdem wieder einigermaßen geordnete Verhältnisse eingetreten waren, ging es rasch aufwärts. Von 195o bis 1958 führte der heutige Vorsitzende des Kreisverbandes der Kaninchenzüchter Reutlingen, Erhard Schlotterbeck, den Verein. Seit 1958 liegt die Vereinsleitung in den Händen von Gottlob Schwarz.
Nach vielen Jahren intensiver züchterischer Arbeit hat der Verein heute einen Hochstand erreicht, der kaum von einem anderen Verein des Kreisverbandes überboten werden dürfte. Diese Erfolge sind nicht zuletzt auf die intensive Tätigkeit der Zuchtwarte des Vereins zurückzuführen. Zuchtwart der Kaninchenabteilung ist Adolf Knecht, während die Geflügelabteilung von Wilhelm Bausch und die Taubenabteilung von Herbert Mayer betreut wird. Im Verein werden 23 Kaninchenrassen, 14 Hühnerrassen, 17 Zwerghuhnrassen und 22 Taubenrassen gezüchtet. Die Höchstnote »Vorzüglich«, die nur in ganz seltenen Fällen vergeben wird, errangen bisher Herbert Mayer mit seinen schwarzen Thüringer Schnippentauben und Walter Schwarz mit seinen silberfarbigen Deutschen Zwerghühnern.
Mit der Errichtung eines Vereinsheimes mit Ausstellungshalle hat sich der Verein nun eine große Aufgabe gestellt, die hoffentlich bald verwirklicht werden kann.