Schützenverein Mittelstadt
Schießlustige Mittelstädter gründeten schon 1928 unter dem verstorbene\ Malermeister Fritz Flach sen. inoffiziell so etwas wie einen Schützenverein, das heißt, sie trafen sich sonntags im Steinbruch in der Kirrisgrube und maßen sich dort im Schießen auf Scheiben. War es sommers heißes und durstiges Wetter, so sah man sonntagnachmittags um die Vesperzeit die Schützen-Frauen mit mostgefüllten Sutterkrügen die Oferdinger Straße hinuntergehen, um den Durst ihrer Männer zu löschen und vielleicht auch selbst einmal das Gewehr an die Wange zu nehmen.
1934 wurden dann von der gleichen Gruppe Mittelstädter einige Schießstände beim heutigen Schützenhaus gebaut; angeführt wurde sie von Bürgermeister Wenzelburger, der jeden Tag mit Schaufel und Schubkarren — und seinen beiden Töchtern (!) — an .der Fertigstellung der neuen Schießanlage schuftete. Diese Stände besaßen noch Zeigerdeckung.
1936 ist das eigentliche Gründungsjahr des Mittelstädter Schützenvereins, denn damals wurde er erstmalig beim Landesschützenverein gemeldet. 1938 schließlich konnten die Schützen ihr Vereinsheim am Wasserfall einweihen.
Die Nationalsozialisten in Mittelstadt wünschten den Zusammenschluss des Schützenvereins mit dem damaligen Kriegerverein; in einer stürmischen Mitgliederversammlung im Hirsch wurde er dann auch vollzogen. Die Kriegsjahre setzten der weiteren Entwicklung des Schützenvereins dann ohnehin ein Ende.
Erst 1962 konnte der Schützenverein e. V. im Gasthaus Zum Lamm neu gegründet werden. Als' Gründungsmitglieder zeichneten Dr. Artur Röhm Vorsitzender), Eduard Schmid (2. Vorsitzender), Manfred Fecht (Kassier), Günter Borchert (Schriftführer), Heinz Fauser, Edwin Lauxmann und Wilhelm Schnitzer (Beisitzer).
Das Eröffnungsschießen fand am 23./24. März 1963 in der Turnhalle statt. In Ermangelung einer eigenen Schießanlage wurde in den Jahren 1963-65 der Übungsbetrieb mit Luftgewehren auf drei Ständen im Saal des Gasthauses Krone durchgeführt. Der Verein hat heute 3o Mitglieder.