Necknamen
In Mittelstadt gab es früher im Großen und Ganzen zweierlei Bewohner: »Neckergees« und »Schmittlesfüchs«. Die anderen zählten nicht, da es für sie keinen Übernamen gab. Alle Mittelstädter jedoch vereinigten sich unter dem überall bekannten Begriff »Geesfüeß«. Sie bewiesen Humor und machten den Gansfuß sogar zu ihrem Gemeindewappen. Für die Bewohner der Nachbarorte hatten die Mittelstädter aber auch natürlich alt-bewährte Necknamen zur Hand, wenn es einmal sein mußte: Die Riedericher waren die »Zigainer«, die Neckartenzlinger »Kropfschella«, die Reichenecker »Schneiträppler«, während man die Pliezhäuser »Blonza« oder »Sandsäck« schimpfte. Die Häslacher galten als »Esel«. Die Neckartailfinger trugen den etwas hochgestochenen Necknamen »Universitätler« und die Bempflinger standen im Ruf, »Hog -ond Haifa-scheißer« zu sein. Die Sondelfinger hießen Mondspritzer« und die Metzinger sehr sinnig »Krauthaiptle«. Heute sind diese urwüchsigen Übernamen leider fast vergessen.
Quelle: Mittelstadt in Vergangenheit und Gegenwart mit Beiträgen von Fritz Flach, Dr. Artur Röhm, Gudrun Schrägle und Konrad Steinmaier