Standortplanung zur Windkraft
Sachverhalt zur Standortplanung der Windkraft
Der Bezirksgemeinderat Mittelstadt ist strikt gegen die Rodung von Waldflächen zugunsten des Baus von Windkraftanlagen und lehnt die derzeitigen Planungsentwürfe auf Gemarkung Mittelstadt ab.
Begründung: Die Gebiete RT-20 (Mittelstadt, Metzingen, Riederich) und RT-21 (Mittelstadt) liegen zu mehr als 50 Prozent in geschlossenen Waldgebieten. Die Rodung dieser Flächen, zumal zusätzliche Flächen für Zufahrten für den Bau der Anlagen gerodet werden müssten, steht für den BGR konträr zu sämtlichen Belangen des Umwelt- und Naturschutzes. Wie auch in den Gebietssteckbriefen des Umweltberichts für die Gebiete RT-20 und RT-21 vermerkt, sind hier regional erhebliche negative Umweltauswirkungen zu erwarten.
Die gesammelten Daten werden nicht veröffentlicht und werden dem Bezirksgemeinderat als Unterstützung zur Verfügung gestellt.
Das Zwischenergebnis wurde mit allen Kommentaren als 295 umfassendes PDF-Dokument, dem Vorsitzenden, seiner Stellvertreterin sowie dem Amtsleiter am 27.4.2024 per Mail zur Verfügung gestellt. Am 3.5.2024 wurden dem Vorsitzenden, seiner Stellvertreterin sowie dem Amtsleiter die aktualisierte Version der Auswertung mit über 500 Seiten per E-Mail zur Verfügung gestellt.
Bericht zur Informationsveranstaltung
Am 27. April 2024 fand in Mittelstadt eine gut besuchte Informationsveranstaltung statt, bei der sich über 100 Bürgerinnen und Bürger zum Thema Windenergieausbau in ihrer Region informierten. Die Veranstaltung, die eine Ortbegehung einschloss, wurde vom Bezirksgemeinderat Reutlingen-Mittelstadt initiiert und zielte darauf ab, die Öffentlichkeit umfassend über die Pläne zur Errichtung von Windkraftanlagen zu informieren.
Die Stadtverwaltung Reutlingen und der Regionalverband Neckar-Alb planen, eine Fläche von 25 Hektar in Mittelstadt für Windenergieanlagen auszuweisen. Dieses Vorhaben würde die Rodung wertvoller Waldflächen erfordern, auf denen drei bis fünf Windräder errichtet werden sollen. Diese Maßnahme steht im Konflikt mit dem Klimaschutz und dem Erhalt von Naherholungsgebieten, denn der betroffene Wald spielt eine wichtige Rolle in der lokalen Biodiversität und dient der Bevölkerung als beliebte Erholungsstätte.
Um die Einwohner Mittelstadts stärker als bisher in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, wurde auf der Webseite www.mittelstadt.info eine Online-Umfrage gestartet. Die Ergebnisse zeigen eine klare Ablehnung der Bevölkerung gegen die geplante Abholzung. Die Bürger befürchten nicht nur den Verlust ihres Waldes, sondern auch eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität und eine Beeinträchtigung des lokalen Klimas.
Die Einwohner äußern weiterhin Unmut darüber, dass ihre Region bereits jetzt überproportional zur industriellen Last Reutlingens beiträgt. Erst kürzlich wurde mehr als ein halber Hektar Wald für die Expansion der Firma KION geopfert.
Die Stimmung unter den Teilnehmern der Veranstaltung war von Enttäuschung und Frustration geprägt. Sie fühlen sich von der Stadtverwaltung schlecht informiert und unzureichend in Planungsprozesse einbezogen. Viele sehen Mittelstadt und andere Bezirksgemeinden im Vergleich zur Kernstadt Reutlingen benachteiligt, als bloße Flächenreserven statt als gleichberechtigte Teile einer gemeinsamen städtischen Zukunft.